Katharina Silke Philipowski Die Gestalt des Unsichtbaren

Annotation

Wie (und wozu) die hfische Literatur von Krpern und Dingen erzhlt, ist in den letzten Jahren ausfhrlich untersucht worden. Doch wie lsst sich von dem erzhlen, was wie das Innere einer literarischen Figur ungegenstndlich ist und sich mit der Sichtbarkeit auch einer mimetischen Darstellung entzieht (wie etwa Erinnerung, Reflexion oder Emotionen)? Oft wird die Gegenstndlichkeit, derer sowohl das Innere als auch das, was dort vor sich geht, ermangelt, durch Allegorie, Symbolisierung oder Metaphorik herbeigefhrt: Dann kann minne im Bild des Wohnens im Herzen dargestellt werden oder eine vestimentre Metaphorik den Krper zum Kleid des Inneren machen. Bei allem erkennbaren Interesse der hfischen Literatur fr das Innere wird in aller Regel jedoch nicht auf die Modelle und Begriffe der scholastischen Anthropologie zurckgegriffen. Neben der Frage, welche eigenen Konzeptionen die hfische Literatur entwickelt, um das Innere einer Figur darzustellen, bildet die, warum der gelehrte Diskurs dazu nicht herangezogen wird, eines der Erkenntnisinteressen, das die Untersuchung verfolgt.